
Die Erhaltung Ihrer Vitalität ab 40 ist kein Schicksal, sondern ein strategisches Projekt, das Sie wie ein CEO managen müssen, um Ihre Leistungsfähigkeit für die Zukunft zu sichern.
- Leistungsabfall ist zu über 80 % verhaltensbedingt und kann durch ein gezieltes physiologisches Risikomanagement aktiv gesteuert werden.
- Ein persönlicher 10-Jahres-Plan, basierend auf messbaren Gesundheits-KPIs, ist der Schlüssel zu nachhaltiger Energie und Belastbarkeit im anspruchsvollen deutschen Arbeitsmarkt.
Empfehlung: Beginnen Sie noch heute mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Gesundheits-KPIs und entwerfen Sie eine persönliche Präventions-Roadmap, anstatt auf die ersten ernsten Symptome zu warten.
Sie kennen das Gefühl: Es ist 15 Uhr, das Mittagstief schlägt zu, und die Energie, die Sie noch mit 30 mühelos bis in den Abend getragen hat, scheint verpufft. Als ambitionierte Fach- oder Führungskraft in Deutschland spüren Sie ab 40 vielleicht die ersten Anzeichen, dass die Regenerationsfähigkeit nachlässt und die Belastbarkeit Grenzen hat. Die Sorge, mit 65 nicht mehr fit zu sein oder gar pflegebedürftig zu werden, ist für viele eine reale Angst, die oft verdrängt wird.
Die üblichen Ratschläge sind schnell zur Hand: „Essen Sie gesünder“, „bewegen Sie sich mehr“, „vermeiden Sie Stress“. Doch diese gut gemeinten Platitüden greifen für Berufstätige in fordernden Jobs zu kurz. Sie bieten keine Struktur, keinen Plan und vor allem keine langfristige Strategie. Vitalität ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines klugen, vorausschauenden Managements des eigenen Körpers.
Aber was, wenn die wahre Lösung nicht darin liegt, krampfhaft einzelne Tipps zu befolgen, sondern darin, die eigene Gesundheit wie das wichtigste Projekt Ihrer Karriere zu behandeln? Der Schlüssel liegt im physiologischen Risikomanagement. Es geht darum, die „biologische Abschreibung“ Ihres Körpers zu verlangsamen, indem Sie gezielt in Ihre Gesundheit investieren, Risiken frühzeitig erkennen und Ihre Fortschritte anhand von klaren Gesundheits-KPIs (Key Performance Indicators) messen.
Dieser Artikel ist Ihre Anleitung für genau diesen strategischen Ansatz. Wir zeigen Ihnen, wie Sie aufhören, nur auf Symptome zu reagieren, und stattdessen einen proaktiven 10-Jahres-Plan für Ihre Vitalität entwickeln. Sie lernen, die stillen Killer Ihrer Energie zu entlarven, die richtigen Vorsorgemaßnahmen zu treffen und die mentale Stärke aufzubauen, die Sie für die nächsten 30 Jahre leistungsfähig und unabhängig hält.
Um Ihnen eine klare Orientierung zu geben, haben wir diesen Leitfaden in übersichtliche Abschnitte gegliedert. Jeder Teil baut auf dem vorherigen auf und führt Sie Schritt für Schritt von der Analyse Ihrer aktuellen Situation bis hin zur Erstellung Ihrer persönlichen Vitalitäts-Roadmap.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Wegweiser für nachhaltige Vitalität ab 40
- Warum ist Ihr Leistungsabfall ab 40 zu 80% verhaltensbedingt?
- Wie entwickeln Sie einen 10-Jahres-Plan für nachhaltige Vitalität?
- Welche Gesundheits-Checks brauchen Sie ab 40 in welchen Abständen?
- Die 3 stillen Vitalitätskiller, die 90% der Berufstätigen ab 40 übersehen
- Betriebliche oder private Gesundheitsvorsorge: Was ist effektiver ab 40?
- Die Makronährstoff-Verteilung, die bei 40% zu Insulinresistenz führt
- Warum wachsen manche Führungskräfte an Rückschlägen, während andere scheitern?
- Wie bauen deutsche Führungskräfte Resilienz nach beruflichen Rückschlägen auf?
Warum ist Ihr Leistungsabfall ab 40 zu 80% verhaltensbedingt?
Der Gedanke, dass der körperliche und geistige Abbau ab 40 ein unausweichliches biologisches Schicksal ist, ist weit verbreitet, aber nur zu einem kleinen Teil wahr. Sicher, hormonelle Umstellungen und zelluläre Alterungsprozesse spielen eine Rolle. Doch die überwiegende Mehrheit – rund 80 % – Ihres gefühlten Leistungsabfalls ist direkt auf Ihr Verhalten, Ihre Gewohnheiten und Ihre mentalen Muster zurückzuführen. Es sind die Summe Ihrer täglichen Entscheidungen, die Ihre Vitalitätskurve bestimmt.
Dies umfasst nicht nur die offensichtlichen Faktoren wie Ernährung und Bewegungsmangel. Es geht tiefer: Wie gehen Sie mit chronischem Stress um? Wie gestalten Sie Ihre Erholungsphasen? Pflegen Sie einen Zustand mentaler Vertiefung oder sind Sie permanent im Modus der oberflächlichen Ablenkung? Studien zeigen, dass selbst bei hoher beruflicher Belastung Personen, die bei der Arbeit regelmäßig Flow-Zustände erleben, ihre Motivation und Energie besser stabilisieren und Erschöpfung vermeiden können. Es ist also nicht nur die Belastung selbst, sondern Ihre Reaktion darauf, die den Unterschied macht.
Die Konsequenzen einer passiven Haltung sind deutlich: Laut dem TK-Gesundheitsreport 2024 planen bereits 31,3 % der Berufstätigen ab 50 einen vorzeitigen Ruhestand, oft aus gesundheitlichen Gründen. Dies ist kein unabwendbares Schicksal, sondern das Ergebnis eines über Jahre vernachlässigten physiologischen Risikomanagements. Die gute Nachricht ist: Weil der Leistungsabfall größtenteils verhaltensbedingt ist, haben Sie auch die Macht, ihn aktiv zu gestalten und umzukehren.
Wie entwickeln Sie einen 10-Jahres-Plan für nachhaltige Vitalität?
Nachhaltige Vitalität entsteht nicht durch kurzfristige Diäten oder sporadische Fitness-Anfälle. Sie ist das Resultat einer langfristigen Strategie – Ihrer persönlichen 10-Jahres-Roadmap. Betrachten Sie Ihre Gesundheit als ein Unternehmen, in das Sie investieren, um langfristig Dividenden in Form von Energie, Klarheit und Unabhängigkeit zu erhalten. Dieser Plan gibt Ihnen Struktur, macht Erfolge messbar und hilft Ihnen, auch in stressigen Phasen auf Kurs zu bleiben.
Der Kern dieses Plans ist die Abkehr von vagen Zielen wie „gesünder leben“ hin zu konkreten, messbaren Gesundheits-KPIs (Key Performance Indicators). Anstatt sich auf Ihr Gefühl zu verlassen, tracken Sie objektiv messbare Werte wie Ihre maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max), Ihre Herzratenvariabilität (HRV) als Indikator für Stressresistenz oder spezifische Blutwerte. Diese Daten bilden die Grundlage für Ihre strategischen Entscheidungen.

Wie dieser Weg in der Visualisierung symbolisiert, ist Ihr Vitalitätsplan eine Reise mit klaren Meilensteinen. Definieren Sie, wo Sie mit 50, 60 und 70 Jahren stehen wollen – nicht nur beruflich, sondern auch körperlich. Wollen Sie mit 60 noch mühelos eine Bergwanderung schaffen? Wollen Sie mit 70 geistig fit und unabhängig sein? Diese Visionen werden zu den Leitsternen Ihres Plans.
Ihr Aktionsplan: In 5 Schritten zum persönlichen Vitalitäts-Audit
- Bestandsaufnahme (KPIs): Erfassen Sie Ihre aktuellen Gesundheits-KPIs. Messen Sie grundlegende Werte wie Ruhepuls, Blutdruck und schätzen Sie Ihre VO2max durch einen einfachen Fitnesstest.
- Aktivitäts-Inventur: Protokollieren Sie ehrlich Ihre Bewegungsroutinen, Ernährungsgewohnheiten und Ihre durchschnittliche Schlafdauer der letzten 30 Tage.
- Abgleich mit Zielen: Vergleichen Sie Ihre Ist-Werte mit den persönlichen Vitalitätszielen, die Sie für die nächsten 10 Jahre definiert haben. Wo stehen Sie im Verhältnis zu Ihrem Ziel-Fitnesslevel?
- Risiko-Analyse: Identifizieren und bewerten Sie Ihre persönlichen „stillen Vitalitätskiller“. Wie hoch ist Ihr Stresslevel auf einer Skala von 1-10? Wie ist Ihre Schlafqualität?
- Maßnahmenplan: Definieren Sie 2-3 konkrete, priorisierte Schritte zur Schließung der Lücken. Beispiel: 2x wöchentlich Krafttraining fest im Kalender blocken oder abends eine bildschirmfreie Stunde einführen.
Welche Gesundheits-Checks brauchen Sie ab 40 in welchen Abständen?
Die gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland sind eine gute Basis, aber für eine proaktive Vitalitätsstrategie oft nicht ausreichend. Sie sind primär darauf ausgelegt, bereits bestehende Krankheiten früh zu erkennen, nicht aber, um Ihre Leistungsfähigkeit optimal zu steuern. Ab 40 sollten Sie daher die Kassenleistungen als Fundament betrachten und dieses gezielt durch individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) und spezifische Diagnostik ergänzen, um Ihre Gesundheits-KPIs zu überwachen.
Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es für Arbeitgeber unerlässlich, die Generation 50+ noch stärker in den Fokus zu rücken. Wer mehr Wertschätzung, Selbstbestimmung und Flexibilität am Arbeitsplatz erlebt, der arbeitet auch länger.
– Dr. Fabian Krapf, IFBG-Geschäftsführer, Gesundheitsreport 2024
Diese Aussage unterstreicht die wachsende Bedeutung von Gesundheit als strategischer Faktor – sowohl für Arbeitnehmer als auch für Unternehmen. Ihr persönliches Check-up-Programm ist Ihr Werkzeug, um Ihre „Arbeitsfähigkeit“ langfristig zu sichern. Es geht darum, nicht nur Krankheiten zu vermeiden, sondern ein hohes Leistungsniveau zu halten.
Die folgende Übersicht, basierend auf Empfehlungen von Institutionen wie der Verbraucherzentrale, gibt Ihnen eine Orientierung für eine sinnvolle Check-up-Strategie ab 40.
| Check-up | Häufigkeit | Wichtigkeit |
|---|---|---|
| Hausarzt-Check-up (Check-Up 35) | Alle 3 Jahre (Kasse) | Basis |
| Herz-Kreislauf-Diagnostik (z.B. Belastungs-EKG) | Alle 2 Jahre | Hoch |
| Hormonstatus (z.B. Testosteron, Schilddrüse) | Bei Beschwerden | Mittel |
| Darmkrebsvorsorge | Ab 50 jährlich (Stuhltest) | Sehr hoch |
| Vitamin D-Status | Jährlich (vor dem Winter) | Hoch |
Die 3 stillen Vitalitätskiller, die 90% der Berufstätigen ab 40 übersehen
Während wir uns auf sichtbare Probleme wie Gewicht oder Bluthochdruck konzentrieren, untergraben oft unsichtbare Prozesse schleichend unsere Energie und Belastbarkeit. Diese „stillen Killer“ sind besonders tückisch, weil sie lange unbemerkt bleiben und sich ihre negativen Effekte über Jahre summieren. Für Berufstätige ab 40 sind vor allem drei davon relevant.

Die ersten beiden Killer sind physiologischer Natur:
- Chronische niedriggradige Entzündungen: Verursacht durch eine unausgewogene Ernährung (zu viel Zucker, verarbeitete Fette), permanenten Stress und Schlafmangel. Diese Entzündungen sind die Wurzel vieler altersbedingter Krankheiten und führen zu ständiger Müdigkeit und einem Gefühl der „Vernebelung“.
- Sarkopenie: Der altersbedingte Muskelabbau beginnt bereits ab 30 und beschleunigt sich ab 40. Da Muskeln unser größtes Stoffwechselorgan sind, führt ihr Verlust zu einem langsameren Stoffwechsel, erhöhtem Insulinresistenz-Risiko und allgemeiner Schwäche – selbst bei schlanken Personen.
Der dritte Killer ist mental: Die fehlende psychologische Entkopplung von der Arbeit. Damit ist nicht nur Stress gemeint, sondern die Unfähigkeit, nach Feierabend wirklich abzuschalten. Das ständige Grübeln über Job-Themen verhindert die tiefgreifende Regeneration des Nervensystems, was auf Dauer zu chronischer Erschöpfung führt. Die Folgen sind messbar: 2023 waren bei der TK versicherte Berufstätige ab 50 Jahren durchschnittlich 25,9 Tage krankgeschrieben – eine direkte Folge der akkumulierten Belastung.
Betriebliche oder private Gesundheitsvorsorge: Was ist effektiver ab 40?
Die Frage, ob man sich auf die Angebote des Arbeitgebers verlassen oder die Vorsorge privat in die Hand nehmen sollte, ist falsch gestellt. Für eine maximale Wirkung ab 40 lautet die Antwort nicht „entweder/oder“, sondern „sowohl/als auch“. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und private Vorsorge sind zwei Seiten derselben Medaille, die sich ideal ergänzen.
Die betriebliche Gesundheitsförderung bietet eine exzellente und oft kostenfreie Grundlage. Arbeitgeber in Deutschland können bis zu 600 € pro Mitarbeiter und Jahr steuerfrei für qualifizierte Gesundheitsmaßnahmen investieren. Dies umfasst oft Fitnessstudio-Zuschüsse, Stressmanagement-Kurse oder ergonomische Beratungen. Diese Angebote sind ein wichtiger Hebel, wie eine Studie der Techniker Krankenkasse zeigt: Fast 60 Prozent der Mitarbeitenden würden gesundheitsfördernde Maßnahmen motivieren, länger zu arbeiten. BGF schafft also ein unterstützendes Umfeld und senkt die Hürden für den Einstieg.
Die private Vorsorge füllt die Lücken, die die BGF naturgemäß offenlässt. Sie ermöglicht eine hochgradig individualisierte Strategie. Während die BGF oft allgemeine Kurse anbietet, können Sie privat in spezifische Diagnostik (z.B. detaillierte Blutbilder, Leistungsdiagnostik), persönliches Coaching oder spezielle Therapien investieren, die genau auf Ihre Gesundheits-KPIs und Ziele zugeschnitten sind. Auch private Zusatzversicherungen für Bereiche wie Heilpraktikerleistungen oder Zahnersatz spielen hier eine wichtige Rolle, um die Versorgungslücke zur gesetzlichen Krankenkasse zu schließen.
Die effektivste Strategie ist daher eine Symbiose: Nutzen Sie die BGF als Basis-Infrastruktur für Fitness und allgemeines Wohlbefinden und setzen Sie Ihre privaten Mittel gezielt für die Steuerung und Optimierung Ihrer persönlichen Vitalitäts-Roadmap ein.
Die Makronährstoff-Verteilung, die bei 40% zu Insulinresistenz führt
Eine der größten ernährungsbedingten Gefahren für Berufstätige ab 40 ist die schleichende Entwicklung einer Insulinresistenz. Dabei reagieren die Körperzellen immer schlechter auf das Hormon Insulin, was dazu führt, dass der Blutzucker nicht mehr effizient als Energie in die Zellen transportiert werden kann. Die Folgen sind chronische Müdigkeit (besonders nach dem Essen), Heißhunger auf Süßes, eine Zunahme des Bauchfetts und ein massiv erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes.
Die Hauptursache ist eine ungünstige Makronährstoff-Verteilung, die bei einem großen Teil der Bevölkerung vorherrscht: eine Ernährung, die reich an schnell verdaulichen Kohlenhydraten (Weißbrot, Pasta, Zucker) und gleichzeitig zu arm an hochwertigem Protein ist. Diese Kombination führt zu ständigen Blutzuckerspitzen und überfordert auf Dauer das Insulinsystem. Besonders kritisch wird dies, da der Körper mit dem Alter tendenziell schlechter auf Kohlenhydrate reagiert und gleichzeitig mehr Protein benötigt. Forscher der Geriatrie erklären, dass sich der Proteinbedarf im Alter von 0,8 Gramm auf 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht erhöht, um dem Muskelabbau (Sarkopenie) entgegenzuwirken.
Um einer Insulinresistenz vorzubeugen oder sie umzukehren, ist eine strategische Anpassung Ihrer Makronährstoffe entscheidend. Folgende Strategien haben sich als besonders wirksam erwiesen:
- Reduzierung von raffinierten Kohlenhydraten: Ersetzen Sie Weißmehlprodukte, Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke durch komplexe Kohlenhydrate aus Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten in Maßen.
- Fokus auf Protein und gesunde Fette: Stellen Sie sicher, dass jede Hauptmahlzeit eine ausreichende Proteinquelle (Fisch, mageres Fleisch, Eier, Quark, Tofu) und gesunde Fette (Avocado, Nüsse, Olivenöl) enthält. Dies stabilisiert den Blutzucker.
- Nährstoff-Timing: Planen Sie kohlenhydratreichere Mahlzeiten gezielt um Ihre Sporteinheiten herum, da die Muskeln zu diesem Zeitpunkt besonders aufnahmefähig für Glukose sind.
Warum wachsen manche Führungskräfte an Rückschlägen, während andere scheitern?
Berufliche Rückschläge – ein geplatztes Projekt, eine verpasste Beförderung, eine harte Kritik – sind unvermeidlich. Doch die Reaktion darauf entscheidet über den weiteren Karriereweg und das persönliche Wohlbefinden. Während manche daran zerbrechen, scheinen andere gestärkt daraus hervorzugehen. Der entscheidende Unterschied liegt in einer Fähigkeit: Resilienz. Es ist die psychische Widerstandskraft, die es Menschen ermöglicht, Krisen zu bewältigen und sie als Chance für persönliches Wachstum zu nutzen.
Studien aus Deutschland und den USA belegen, dass Führungskräfte im Durchschnitt über eine deutlich höhere Resilienz verfügen als Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung. Der Grund dafür ist nicht, dass sie weniger Druck erleben, sondern dass sie über spezifische, trainierte Fähigkeiten verfügen. Resiliente Führungskräfte zeichnen sich laut einer Zusammenfassung von Studien zur Resilienz durch mehrere Merkmale aus:
- Emotionale Selbstregulation: Sie können ihre eigenen Gefühle präzise wahrnehmen und steuern, anstatt von ihnen überrollt zu werden. In Drucksituationen bewahren sie einen kühlen Kopf.
- Hohe Selbstwirksamkeitserwartung: Sie sind fest davon überzeugt, dass sie durch ihr Handeln die Dinge beeinflussen und die Situation aktiv gestalten können, anstatt sich als Opfer der Umstände zu sehen.
– Empathie und soziale Kompetenz: Sie können sich in andere Menschen einfühlen und verstehen deren Perspektiven, was ihnen hilft, in Krisen soziale Unterstützung zu mobilisieren und Konflikte konstruktiv zu lösen.
Resilienz ist also kein angeborenes Talent, sondern eine Kompetenz, die auf erlernten Denk- und Verhaltensmustern basiert. Sie ist die psychologische Grundlage, die es ermöglicht, nicht nur zu überleben, sondern an Herausforderungen zu wachsen.
Resilienz ist daher ein entscheidender Erfolgsfaktor für Menschen und Organisationen, um nachhaltig gesund, vital und leistungsfähig zu sein.
– Sylvia Keré Wellensiek & Joachim Galuska, Resilienz – Kompetenz der Zukunft
Das Wichtigste in Kürze
- Vitalität ab 40 ist ein strategisches Projekt, das proaktives Management erfordert, kein passives Abwarten.
- Die Konzentration auf messbare Gesundheits-KPIs (wie VO2max oder HRV) ist effektiver als das Verfolgen vager Ziele.
- Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine trainierbare Kompetenz, die für langfristige Leistungsfähigkeit entscheidend ist.
Wie bauen deutsche Führungskräfte Resilienz nach beruflichen Rückschlägen auf?
Der Aufbau von Resilienz ist ein aktiver Prozess, der, ähnlich wie körperliches Training, Regelmäßigkeit und eine klare Struktur erfordert. Es geht darum, ein ganzheitliches System aus Gewohnheiten und mentalen Werkzeugen zu etablieren, das in vier zentralen Bereichen ansetzt. Diese Bereiche bilden zusammen das Fundament Ihrer Widerstandsfähigkeit und ermöglichen es Ihnen, nicht nur berufliche Rückschläge zu überstehen, sondern auch langfristig Ihre Vitalität zu sichern.
Die strategische Bedeutung dieses Themas wird in der deutschen Wirtschaft zunehmend erkannt. Laut einer aktuellen Studie von Sopra Steria wollen 49% der Führungskräfte Resilienz als strategisches Thema in Zukunft forcieren. Dies zeigt, dass mentale Stärke nicht mehr als „Soft Skill“, sondern als harter Erfolgsfaktor für nachhaltige Performance gilt.
Die folgende Übersicht strukturiert die zentralen Handlungsfelder für den Aufbau von Resilienz und zeigt konkrete Maßnahmen auf, die Sie in Ihren Alltag integrieren können.
| Bereich | Maßnahmen | Wirkung |
|---|---|---|
| Körperlich | Regelmäßiger Sport, optimierter Schlaf, anti-entzündliche Ernährung | Schafft die physische Grundlage für mentale Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit. |
| Mental | Achtsamkeitsübungen, Selbstreflexion (z.B. Journaling), Setzen klarer Ziele | Verbessert das Stressmanagement und die Fähigkeit, den Fokus zu halten. |
| Emotional | Training der emotionalen Intelligenz, aktives Zuhören, Aufbau eines sozialen Support-Netzwerks | Fördert die Stabilität im Team und die Fähigkeit zur konstruktiven Konfliktlösung. |
| Seelisch/Sinnhaft | Klärung der persönlichen Werte, Ausrichtung der Arbeit an einem größeren Sinn (Purpose) | Sichert die langfristige Motivation und schützt vor Burnout und innerer Kündigung. |
Indem Sie in allen vier Bereichen gezielt kleine, aber konsistente Gewohnheiten etablieren, bauen Sie ein robustes Schutzschild gegen die Stürme des Berufslebens auf. Es ist ein Investment, das sich in Form von Gelassenheit, Klarheit und nachhaltiger Leistungsfähigkeit auszahlt.
Beginnen Sie noch heute damit, Ihre Resilienz bewusst zu stärken. Wählen Sie eine Maßnahme aus dem obigen Plan – sei es eine 10-minütige Achtsamkeitsübung oder das feste Einplanen einer Sporteinheit – und setzen Sie sie um. Der erste Schritt ist der wichtigste auf dem Weg zu einem vitaleren und widerstandsfähigeren Ich.
Häufige Fragen zur Gesundheitsvorsorge ab 40
Welche Maßnahmen wünschen sich Berufstätige ab 50 am meisten?
Die größten Wünsche sind laut dem TK-Gesundheitsreport 2024 eine Anpassung der Arbeitszeit an individuelle Bedürfnisse (von 73,7 Prozent der Befragten genannt) und die Unterstützung durch den Arbeitgeber, den Renteneintritt individuell und flexibel zu gestalten (70,3 Prozent).
Wie viel können Arbeitgeber steuerfrei für BGF investieren?
In Deutschland können Arbeitgeber bis zu 600 Euro pro Mitarbeiter und pro Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei für zertifizierte Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) aufwenden. Diese Regelung ist in § 3 Nr. 34 des Einkommensteuergesetzes (EStG) verankert.
Welche Zusatzversicherungen sind ab 40 besonders sinnvoll?
Sinnvolle private Zusatzversicherungen schließen die Lücken zwischen den Angeboten der BGF und den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Dazu gehören insbesondere Tarife für alternative Heilmethoden (Heilpraktiker), hochwertigen Zahnersatz sowie die Absicherung für eine Chefarztbehandlung im Krankenhaus.